Soirée: Neun Jahre elektronische Romy - Oliver Koletzki & Yetti Meisner
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Samstag, 03. Dezember 2016
Neun Jahre elektronische Romy S.
Oliver Koletzki (Stil vor Talent/ Berlin)
Yetti Meißner (Sisyphos / Berlin)
Support fehlt noch
Romy S., Stuttgart, Beginn: 23:00 bis 09:00 Uhr
Die Stuttgarter Elektro-Szene ohne die Romy? Unvorstellbar! Seit neun Jahren spielen hier jedes Wochenende internationale DJ-Größen vor dem besten, wildesten und ausdauerndsten Publikum, das man sich nur vorstellen kann. Da sagen wir mal ganz laut: Danke! Zur Feier der Nacht legen der Berliner „Stil vor Talent“-Labelchef Oliver Koletzki höchstpersönlich sowie Yetti Meisner auf!
Vor fast 16 Jahren war es soweit: Die Romy erblickte das Licht der Nacht! Die beiden Macher Janni und Yusuf kreierten mit ihr einen der beständigsten Clubs der Stuttgarter Nightlife-Szene. Weil, hey: Im schnelllebigen Nachtleben gilt es schon als Meilenstein, wenn das erste Jahr einigermaßen erfolgreich überstanden ist! Die Romy wurde schnell zu einem der beliebtesten Clubs in town – auch deswegen, weil die Macher nie starr an einem bestimmten Musikkonzept festgehalten haben. Was aber immer Bestand hatte: Qualität und Leidenschaft für die Sache. Und so wuchs die Romy gemeinsam mit dem Publikum, und überraschte auch immer wieder. So etwa 2007. Da bemerkte Booker und Veranstalter Patrice Grad, der schon Clubs wie das Wohlfahrt und das Play zum Erfolg geführt hatte, dass elektronische Musik doch eigentlich super zur Romy passen würde. Fanden Yusuf und Janni auch, und so begann das wohl erfolgreichste Kapitel des Clubs. Zugegeben: Ganz einfach war der Kurswechsel anfangs nicht, und viele schrieben das Experiment schon nach kurzer Zeit ab. Nun, da irrten sie sich – und zwar gewaltig. Während andere Läden nach kurzen Hypes wieder schließen mussten, baute sich die Romy beständig ihren Ruf als elektronisches Epizentrum auf, und nach einer kurzen Anlaufzeit wurde der hübsche Club zum neuen Hotspot für elektronische Musik in Stuttgart. Das „neu“ ist mittlerweile weggefallen, das „Hotspot“ ist geblieben! Denn hier spielt jeden Samstag die internationale Top-Riege – Newcomer, Größen, Legenden, alles dabei. Auch für die lokale Szene ist die Romy ein prächtiges Gewächshaus, hier wird den Stuttgarter Djs eine ebenso große Plattform geboten wie für die renommierten Gäste. Kein Wunder also, dass die Romy schon bald in den Jahres-Rankings der besten deutschen Elektronik-Clubs auftauchte. Und ein Ende der Erfolgsstory ist nicht abzusehen – ein Glück! Und so feiern wir nun das neunte Jahr in der Zeitrechnung „n. E.“ - nach Elektro.
Für die Geburtsnacht haben wir jemanden eingeladen, der seit neun Jahren die Romy immer wieder mit seinen Sets begleitet, überrascht und rockt: Oliver Koletzki – Labelchef von „Stil vor Talent“, einem der bekanntesten deutschen Labels weltweit. Einer der zeigt, wie vielfältig Techno und House sein können: melodiös, poppig, roh, undergroundig, und immer schön knackig. Einen ersten Geschmack davon bekam die Szene 2005, als er mit seinem Track „Der Mückenschwarm“ den Clubhit des Jahres ablieferte. Und das ganz aus eigener Kraft: Er presste davon in Eigenregie 500 Exemplare auf Vinyl, und ab ging´s! Ein großer Fan des Stückes war Sven Väth – jedes Mal, wenn er die Platte auflegte, stand der Club Kopf. Drum lizensierte er den „Mückenschwarm“ für sein berühmtes „Cocoon“-Label. Daraus ergab sich dann eine klassische Win-Win-Situation für die Sven und Oliver: Bis heute ist die Platte die bestverkaufte auf „Cocoon“, außerdem beförderte sie Koletzki direkt in den Techno-Olymp.
Oliver nutzte die Gunst der Stunde, und rief sein eigenes Label „Stil vor Talent“ ins Leben. Bis heute erschienen hier etwa 170 Platten, sowohl von Koletzki selbst als auch von Acts wie Format: B, Niconé, Sascha Braemer, Channel X und HVOB. Der Label-Chef versteht es, Talente aufzuspüren, sie zu fördern, und somit sein ganz eigenes, unabhängiges Elektronik-Imperium zu kreieren. Doch auch als Produzent machte er weiter von sich reden, oder – hören. Muss ja seine Gründe haben, warum er zu den wichtigsten und besten Protagonisten der Elektronik-Szene wurde. Und derer gibt es viele: Nach seinem ersten Album „Get Wasted“ legte er 2009 die LP „Großstadtmärchen“ vor, auf der er ziemlich gekonnt Clubsound mit Underground-Credibility und Pop-Appeal verband – eingängige Melodienriffs kombinierte er mit treibenden Beats, fröhlich klackernden Percussions und warmen Basslines. Die Mixtur kam so dermaßen gut an, dass er dieses Konzept bei seinen beiden Folgealben „Lovestoned“ und „Großstadtmärchen 2“ fortsetzte. Wer jetzt aber denkt: Aha, einmal die Erfolgsformel gefunden und drauf rumreiten, so lange es geht, der ist schief gewickelt. Neben Clubsound, der sowohl daheim als auch auf der Tanzfläche funktioniert, hat er nie den rohen, schnörkellosen Techno aus den Augen verloren. 2015 gründete er beispielsweise mit Label-Kollegen Niko Schwind das Live-Projekt Koletzki & Schwind – ihre erste EP „She Wants Acid“ ist eine wunderbar-wuchtige Liebeserklärung an Acidhouse. Auch ansonsten ist der Gute so umtriebig wie eh und je: Seine aktuelle Platte „Iyewaye“ ist ein atmosphärisch-wummernder Banger, zudem stellt er regelmäßig die beliebte „Schneeweiß“-Compilation in Kooperation mit dem gleichnamigen Restaurant in Berlin-Friedrichshain zusammen.
Zum Romy-Jubiläum schaut auch Yetti Meißner vorbei, die als echtes Berliner DJ-Gewächs das Hauptstadt-Flair in Reinform in den Kessel bringen wird. In den sechs Jahren, in denen sie nun schon als DJ unterwegs ist, hat sie ihren ganz eigenen Style entwickelt, der sich die besten Bits aus Deep- und Hard-Techno um impulsivem Techhouse greift und zu etwas Neuem macht. So wundert es nicht, dass sie sich in Berlin schnell einen Top-Ruf erspielte: Nach einigen Gigs in diversen kleinen Clubs gab sie 2012 im Club Sisyphos ihr Debüt. Sie überzeuge die tobende Masse so sehr, dass sie seitdem dort als Resident regelmäßig die riesige Hammahalle bespielt. Fassungsvermögen: satte 1000 Leute! Seitdem purzeln die Gig-Anfragen von Clubs wie Tresor, Golden Gate und Watergate täglich ein. Ach ja, und natürlich von der Romy, klar! Nun kommt die Gute endlich mal wieder zu uns!
Neun Jahre elektronische Romy mit Oliver und Yetti – unser Tipp: nehmt euch für den nächsten Tag mal lieber nix vor!