Soirée: Protomartyr live at Mascotte

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Protomartyr live at Mascotte

Club: Mascotte

Upcoming: 15
Date: 22.08.2018 20:00
Adresse: Theaterstrasse 10 , Zürich, Switzerland | montrer sur la carte »

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Soirée: Protomartyr live at Mascotte

Live in Concert!
Protomartyr (USA)
+ Support: tbc

VVK-Link: https://www.starticket.ch/de/tickets/protomartyr-usa-20180822-2030-mascotte-zurich

VVK: 34.-
AK Ohne Gewähr: 36.-

»Relatives In Descent«
Detroit: die Stadt ist inzwischen zu einem Symbol für Deindustrialisierung, gesellschaftlichen Abstieg und die Krise im Allgemeinen geworden. Mehr als passend blasen Protomartyr von hier aus ihren krachigen Post-Punk in die Welt. Sänger Joe Casey proklamiert dazu – mal stoisch, mal predigend, dann wieder voller Wut – seine repetitiven Texte über soziale Ungleichheit und von der Digitalisierung Abgehängte, alternde Arbeiter, Arbeitslose und Gescheiterte. Das hat ihn bereits Vergleiche mit Sleaford Mods Frontmann Jason Williamson eingebracht, die sich allerdings eher auf die Underdog- bzw. Working-Class-Perspektive der Texte beziehen, weniger auf den Vortrag: Casey kotzt sich kontrollierter aus und wiederholt öfter einzelne Teile. Er gibt selbst zu, dass er seit drei Alben dieselben Themen beackert und eigentlich nicht mehr so wütende Musik machen wollte.

Auf ihrem vierten Album perfektionieren Protomartyr diese Spielform, die irgendwo zwischen Proto- und Postpunk anzusiedeln ist. Schon der über fünf Minuten lange Eröffnungstrack „A Private Understanding“ vereint alle Zutaten der Band. Sänger Joe Casey spricht seine Worte hyperaktiv. Die Gitarren steigern sich bis zur Hysterie. Der Rhythmus blendet wie Strobo-Licht.

Songs von Protomartyr sind mit herkömmlichen Maßstäben nicht zu greifen. Es geht nicht um Strophe-Bridge-Refrain-Muster und eingängige Hooks. Das Quartett aus Michigan setzt auf eine beklemmende Atmosphäre und stellt die meist assoziativen Texte in den Vordergrund. Die drehen sich um den Abgesang Amerikas. Um Angst, Aggression und Ausweglosigkeit. Um eine kaputte Gegenwart und die Abstinenz der Hoffnung auf bessere Zeiten.