Soirée: Alfred Dorfer - fremd
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Ist es noch Kabarett oder schon Theater? Die Frage erübrigt sich. Es ist Alfred Dorfer. Der wie immer gekonnt zwischen Satire, Theater und schräger Philosophie balanciert. Man kennt den unverwechselbaren Sprach- und Spielartisten aus Wien mittlerweile im gesamten Sprachraum. Der Titel deutet es schon an. Reicht die Biografie, die man lebt, aus? Oder entsteht sie erst, wenn man die gelebte mit geträumten Biografien teilt? Dorfer nimmt individuelle Lebenssituationen oder politische Finali und erzählt sie bis zum Ursprung hin, klärt die Entstehung. Er fragt sich und uns, welche eigenen Bilder man vor einer visuellen Welt noch verteidigen kann und untersucht mit schwarzem Humor, was geschieht, wenn den Menschen die eigenen Bilder abhanden kommen und durch unentrinnbar aufgedrängte ersetzt werden. Was macht unsere Freiheit zur Scheinfreiheit? Was die Demokratie zur Scheindemokratie?„fremd“ ist Nachhilfe im Fach Selbstreflexion und nach „Alles Gute“ 1993, „Ohne Netz“ 1994, „Badeschluß“ 1996 und dem mit dem „Deutschen Kleinkunstpreis“ausgezeichneten „heim.at“ 2000 ein weiterer Schritt in eine theatralische Spielart, die sich den Etiketten entzieht. 2009 erhielt er dafür den Bayerischen Kabarettpreis.
www.dorfer.at