Soirée: Felsenreich
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Als Denis Hartzsch und Renato Wesely im Sommer `97 das Studioprojekt Graves In Moonlight gründeten, war die Vorstellung über die Zukunft dieses Unterfangens noch nicht abzusehen. Denis der Soundtüftler, der sein Können in einigen Projekten der Elektronikmusik unter Beweis stellte und seine Solo-CD Done fertiggestellt hatte, erwies sich als der ideale Part Renato`s der nun seine Ideen und Vorstellungen entsprechend umsetzen konnte.
Zunächst wurde im Studio mit Gastmusikern gearbeitet. Der Zufall wollte es, dass die Beiden, Anfang `98, Mathias Sohn bei einem Konzert kennen lernten, der mit seinen Inspirationen die Band weiter voran brachte und auch viele neue Stücke beisteuerte, bei denen er neben Renato zur zweiten Frontstimme avancierte. Mathias, der mit seinem bisherigem Projekt Trysticia (CD „Lust“ `97) bis dato auch noch anderweitig beschäftigt war, konnte nach der Auflösung dieser Band seine Konzentration nun vollends auf Felsenreich vereinen. Mit Keyboards und teilweise sogar Trompeteneinsatz vervollkommnet er den Felsenreichsound. Ein klares Konzept war nun zu erkennen. Erste Auftritte unter dem Namen Felsenreich folgten.
Nach oftmals wechselnden Gitarristen fand sich Anfang `99 ein Musiker der genau in das Schema der Band passte. Sören Bräuer (ex Jazmine) brachte eine entsprechende Geradlinigkeit in die Stücke von Felsenreich, die der Band neue Impulse verlieh. Renato unterstützt hierbei oftmals mit Akustikgitarre. Die EP “The Death Is Behind You“ entstand 1999.
Im Jahr 2001 konnte mit der Arbeit an dem Album „Am Ende der Zeit“ begonnen werden, das im August 2001 bei Expander Records veröffentlicht wurde.
Worum geht es Felsenreich? Eine kritische Weltsicht nimmt einen großen Einfluss auf das musikalische und textliche Schaffen. Dabei will es Felsenreich aber nicht bewenden lassen. Die Verarbeitung aller Erfahrungen soll auch inspirieren und vom Hörer geteilte Ansichten verarbeiten helfen. Mal rockig, dann wieder melancholisch oder auch sphärisch will Felsenreich alle Facetten des musikalischen Erlebens ausschöpfen. In dem Song „The Wisdom“ (Songbeitrag auf dem im Jahr 2000 erschienenen Sampler der Musikzeitschrift Astan) geht es so um das Gefühl zu wissen was falsch und was richtig ist und doch immer wieder an sich selbst und an den Gegebenheiten des eigenen Umfeldes zu scheitern und zum wiederholtem Male das Falsche zu tun. Andere Stücke wiederum schreien die Wut, das Scheitern aber auch die Hoffnung auf Besserung hinaus.
In der Zeit nach dem Erscheinen des Album „Am Ende der Zeit“ absolvierte die Band zahlreiche Gigs um ihr neues Songmaterial vorzustellen.
Teilweise gemeinsam mit Die Schinder, bei denen Mathias zusätzlich einstieg und an deren Album „Wundenmann“ mitwirkte, gab man so in Freiberg, Cottbus oder in Gera Konzerte. Als Höhepunkt dabei muss sicherlich der Auftritt beim Wave Gotik Treffen 2002 gewertet werden.
Im gleichen Jahr entschloss sich Felsenreich zu einer Veröffentlichung ganz anderer Art. Eine Weihnachts CD mit dem Titel „Melodien zur Weihnacht“ entstand! Aufgenommen wurden typische Weihnachtslieder bei denen sich die Band größtenteils an die Originale hielt. Aus dem Bestreben heraus mal etwas völlig gegensätzliches zu machen, wurde ein durchaus überzeugendes Produkt, wobei Ines Rudolph erstmalig die Band gesanglich unterstützte. Verantwortlich für diese Produktion zeichnete sich Sören, der seine Erfahrungen als Tontechniker bei Tyton Records nutzte, für die er ab diesem Jahr tätig war.
Bei Livekonzerten schlug man nun auch neue Wege ein. Der Drumcomputer wurde zunächst ersetzt durch Holm Straßburger. Später übernahm Markus Will (ex Freeloaders) das Schlagzeug. Durch diese Maßnahme gewann der Sound spürbar an Dynamik und an Authentizität.
Denis übernahm die Aufgaben des ausgestiegene Bassgitarristen Veit Hartzdorf. Überzeugt von dieser neuen Richtung ging Felsenreich ins mittlerweile fünfte Jahr ihres Bestehens.
Über Gerald Synnatschke, Chef und Gründer des Labels Black Rain, kam in dieser Zeit der Kontakt zu dem russischen Label Irond Records zustande. Ein Vertrag wurde unterschrieben und ab sofort war Felsenreich auch auf dem russischen, weißrussischen, ukrainischen und auf dem Markt der baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) präsent. Auf dieser Lizenzproduktion ist der Song „The Wisdom“ als Bonustrack hinzugefügt.
Mathias Sohn arbeitete unterdessen als Gastmusiker der Frankfurter Band Janus an deren neuem Werk „Auferstehung“ mit, welches im Frühjahr 2004 erschien.
Mit dem Song „Cemetery Heart“, vom Album „Am Ende der Zeit“, steuerte Felsenreich einen Beitrag auf dem Sampler „Black Church Vol. I“ bei.
Doch auch an neuem Songmaterial wurde ab dem Jahre 2003 gearbeitet.
Ziel war es im kommenden Jahr das neue Album mit dem Titel „Tiefe“ herauszubringen. Diesmal behielt man bei den Aufnahmen alle Fäden in den eigenen Händen. Unter der Leitung von Sören entstand ein Werk welches kompakter, kompromissloser und geradliniger geraten ist als seine Vorgänger. Im Juni 2004 waren dann alle Arbeiten abgeschlossen und „Tiefe“ zur Veröffentlichung freigegeben. Dem Hörer erschließt sich dabei eine Härte und ein Zorn der neu bei dieser Band ist. Doch auch ruhige Phasen kennzeichnen die CD. Mit einer neuen Version von „In my Dreams“ (erstmals tut sich Denis Hartzsch als Vokalist hervor) sorgt man so für Erholung, bevor es dann weiter mit aggressiven Gothicrock geht. Auch Ines Rudolph ist wieder mit von der Partie und schafft mit ihren Gesangspassagen einen harmonischen Ausgleich.
Thematisch dringt das Album „Tiefe“ in die Abgründe der menschlichen Psyche vor. So macht sich Verzweiflung bei „Die Brücke“ breit oder bei „Nightmare“ ist ein Erwachen aus Albträumen unmöglich. Die Begegnung mit der eigenen Seele bei „Use the Fire“ zeigt jedoch Auswege und lässt Hoffnung zu.
Für das Layout der Covergestaltung wurde erneut die Arbeit von David Deinert in Anspruch genommen, der seine gestalterischen Fähigkeit wiedereinmal nachdrücklich unter Beweis stellte.
Das erste Mal wurden die neuen Songs auf dem Wave Gotik Treffen 2004 vorgestellt. Es folgten weitere Auftritte zur Präsentation des neuen Albums, unter anderem mit Szenegrößen wie Das Ich oder Thanateros.
Im Oktober des gleichen Jahres erschien der Song „Starchild“ auf dem Zillosampler „New Signs & Sounds“. Das Musikmagazin widmete der Band außerdem einen Artikel über die Entstehung des Albums.
Auch auf zwei weiteren Samplern finden sich Songs des „Tiefe“ - Albums. So veröffentlichte der Refraktor Sampler im Juni 2004 ebenfalls den Song „Starchild“ und im Frühjahr 2006 erschien auf der Compilation Schwarzes Leipzig 2 der Titel „Angel“. Die Reaktionen auf die aktuelle CD „Tiefe“ waren bei den Kritikern höchst unterschiedlich. Reichten sie doch von Lobeshymnen bis zu Verrissen. Am meisten freute sich die Band über die beiden ersten Plätze in den Szenemagazinen Avopolis (Griechenland) und Orpheus (Frankreich), der Platzierung in den französischen Alternativcharts (Platz 14) sowie über den Einstieg in die MCR Charts (Platz 19).
Nach den überaus positiven Resonanzen auf die Weihnachts- CD wurde 2005 nachgelegt und es erschien mit „Winterzauber“ eine weitere Weihnachtsüberraschung.
2006 kam es zu einer personellen Umbesetzung. Das langjährige Bandmitglied, der Gitarrist und Produzent des "Tiefe" – Album's Sören beschloss gemeinsam mit Denis und Ines sowie dem Schlagzeuger Jörg Meier andere musikalische Wege zu gehen.
Fortan arbeitet man mit der Sängerin Romy Unger zusammen, welche zum festen Bandmitglied avancierte.
Für Live Auftritte ist auch wieder Markus Will (InAge) dabei.
Ab dem Jahre 2007 arbeitete Felsenreich intensiv an Songs für ein neues Album. Sämtliche Kompositionen dazu lieferte Mathias.
Sängerin Romy integrierte sich in den Gesang und brachte gleichzeitig neue Facetten ein.
Ideen zum Inhalt und die damit verbundenen Texte lagen wiederum in den Händen von Renato.
Gastdrummer Markus Will und Gitarrist Kay Dommaschk steuerten ihren Part bei.
Im darauf folgenden Jahr war es dann soweit. Das dritte Studioalbum „Unschuld“ erschien.
Vorausgegangen war der Wechsel zum Label Danse Macabre des in der Szene bekannten Das Ich Masterminds Bruno Kramm. Jener übernahm bei der Entstehung zu „Unschuld“ auch gleich die Mix- und Masterarbeit, nachdem Mathias alle Aufnahmen unter Dach und Fach hatte.
Weitaus melodiöser, verspielter und symphonischer als seine Vorgänger stieß diese Veröffentlichung neue Türen im musikalischen Schaffen der Band auf. Auch Inhaltlich machte es sich die Band zum Ziel Erlebnisse und Geschichten, welche mit besonderen Erkenntnissen im persönlichen Erleben verbunden waren, zu verarbeiten. Nebenher existieren aber auch ganze Phantasiegeschichten und Ausflüge in Zauberwelten wie z.B. in „Pray to Luna“ oder „Faking“.
Obwohl ein deutlicher Unterschied gegenüber der Vergangenheit festzustellen war fielen die Resonanzen überwiegend positiv aus.
Auskopplungen auf diversen Samplern waren die Folge.
So erschienen auf der Dark Aliance Sampler Reihe des Szene Magazins Negatief der Beitrag „The Seeker“ und später der Song „Januar“.
Auf dem Orkus Sampler war Felsenreich mit dem Stück „Lost“ vertreten.
Ein Großteil des neuen Materials wurde live präsentiert. Höhepunkte dabei waren die Auftritte beim Wave Gotik Treffen und Woodstagefestival 2007 als die Band mit so bekannten Größen wie Marilyn Manson, Lacrimosa, ASP, Type o Negative oder Paradise Lost auf der selben Bühne standen.
Als bleibende Erinnerung an das Wave Gotik Treffen 2007 wurde der Auftritt auf DVD verewigt.
Einzelne Ausschnitte davon erschienen später auch auf der Gothic Visions DVD III und IV sowie auf einer DVD des Musikmagazins Sonic Seducer.
Romys Affinität zum klassischen Gesang und zu Musicals lies das Spektrum weiter wachsen.
Im September 2007 erlebte das Publikum auf dem „Ebersdorfer Open Air“ eine Kombination aus Bandeigenem Repertoire und Stücken des Musicals „Das Phantom der Oper“.
Beflügelt durch die Freude an der Arbeit daran und dem Zuspruch des Publikums wurde dieses Konzept, mit Stücken aus dem Musical „Tanz der Vampire“, im darauf folgenden Jahr wiederholt.
Im Jahr 2008 lieh Romy ihre Stimme dem Song „Sing mir Dein Lied“.
Die Elektro Formation Das Ich veröffentlichte die Kooperation auf der EP „Kanibale“.
Mittlerweile befand sich Felsenreich im zehnten Jahr ihres Bestehens. Dieses Jubiläum wurde mit einem Konzert in ihrer Heimatstadt Chemnitz, im der Konzerthalle „Südbahnhof“, gefeiert.
Im selben Jahr gab es für die Band ein weiteres Highlight als man, am 25.Dezember 2009, das alljährlich stattfindende Dark Storm Festival, in der Chemnitzer Stadthalle, eröffnete.
Auf dem Wave Gotik Treffen des Jahres 2010 war Felsenreich, mit einem Konzert auf der Leipziger Parkbühne vertreten. In diese Zeit fiel auch die Entscheidung eine weitere musikalische Form der Band zu präsentieren.
Viele Songs wurden neu arrangiert und auf ihren wesentlichen Kern reduziert. Carsten Schaller, Gitarrist aus den Anfangstagen Felsenreichs, stieg wieder zu der Formation hinzu.
In rein akustischen Fassungen, mit Gitarre, Klavier und Gesang war man ab sofort in der Lage sich auch auf Kleinkunstbühnen darzubieten. Oft verband man dabei die Musik mit literarischen Texten von Renato.
Die Stadt Chemnitz rief, gemeinsam mit dem Kame Audio Studio, alle Künstler und Interessierte auf, einen musikalischen Beitrag über ihre Stadt zu entwerfen.
Mit dem Lied „Meine Stadt“ landete Felsenreich unter jenen, welche im Jahre 2010 auf dem Sampler „Chemnitz Songs“ zusammengefasst wurden.
Auf einem imaginären Spaziergang durch die Stadt hört man hierbei völlig neue felsenreichuntypische Folk - Töne. Ein Video dazu wurde gedreht.
Weitere Songs dieser Art entstanden. Im Frühjahr 2011 wurden einige davon komplettiert und auf einer EP „Felsenreich - Akustik“ veröffentlicht, wobei Carsten an Komposition und Aufnahmen einen erheblichen Anteil hatte.
Bereits seit Jahren verbanden Mathias, Carsten, Romy und Renato ein inniges Verhältnis zu Irland. Als Gäste war man mehrmals an Folkfestivals zugegen. Aus dieser Tatsache entsprang der Gedanke auch einmal musikalisch auf der grünen Insel aktiv zu werden.
Im Mai 2011 wurde aus dem Gedanken eine Tat und in den Pubs der grünen Insel aufgespielt!
In Irland entstand zahlreiches Filmmaterial, welches für die Videoclips „The Widom“ (Akustik Version) und dem später veröffentlichten Song „The Merrow“ verwendet wurden.
In der Folgezeit arbeitete Mathias an neuem Songmaterial. Seine Ergebnisse waren geprägt von einem deutlich minimalistischeren Klangbild. Die Gitarren ( größtenteils eingespielt von T.Knappe)
traten zugunsten einer rhythmusbetonten, vorrangig elektronisch geprägten Grundstrukturierung, in den Hintergrund.
Aber auch Renato ging neue textliche Wege. In aller Deutlichkeit wurden klar gesellschaftskritische Themen wie Umweltzerstörung, die vom Kommerz geprägte Konsumgesellschaft und die damit verbundenen Kontrollmechanismen verarbeitet.
Doch auch Instrumentalstücke und Balladen mit hymnischen oder melodramatischen Charakter entstanden.
Mit Romy wurden Gesangslinien erarbeitet und gemeinsam mit Renato im Studio von Rico Bach (rb records) aufgenommen.
Mathias übernahm nun erstmals, in alleiniger Regie, alle Arbeiten für die Produktion eines neuen Albums!
Am 9.November 2012 war es soweit! „Tanz auf dem Bilderberg“ wurde wiederum bei dem Label Danse Macabre veröffentlicht.
Die Reaktionen darauf konnten unterschiedlicher nicht sein. Dies war keine Überraschung. Präsentierte Felsenreich mit diesem Album doch das wohl Experimentellste ihre Bandhistorie.
Mehrere Songs erschienen 2013 daraufhin auf diversen Samplern.
Das Stück „Brainloop“ war Bestandteil der Orkus Magazin Compilation und des Gothic Moods Samplers 2014.
„Black“ erschien gemeinsam mit dem Live Video „For this Time“ auf dem Gothic Visions Sampler IV.
„The Earth“ erschien auf der Sonic Seducer „Cold Hands“ CD Beilage.
„Wintersong“ war auf dem Zillo Sampler des Monats Februar vertreten.
Ein Videoclip „Brainloop“ entstand. Zu sehen sind u.a.alle vier Bandmitglieder.
Partyszenen, Kinderspiele, Lebensfreude. - Trotz unterschwellig angedeuteter Mühsal.
Deutlich Bezug genommen wird auf den Inhalt des Textes: „Easy come and easy go“ (Wie gewonnen, so zerronnen). Koste das Leben aus! In Hülle und Fülle!
2014 übernahm das Video der Gothic Visions Sampler V gemeinsam mit dem Audio Track „For this Time“.
Im Juni 2014 stand Felsenreich zum fünften Mal auf der Bühne des Wave Gotik Treffens.
Bei extremer Hitze, gemeinsam mit dem Bassgitarristen Matthias Hertel als Gast, umriss man 15 Jahre Bandgeschichte.